Signaletik, Signaletique, Typotektur und Archigrafie sind neue Worte für ein altes Thema »Schrift am Bau«. Bis vor wenigen Jahren gab es noch an der Technischen Universität München Fachabteilung Architektur sogar eine Lehrveranstaltung "Schrift am Bau" von und mit Tobias Köhler, den ich bei der A-Type kennenlernen durfte.
Nun liegt ein Buch mit dem Titel auf meinem Schreibtisch und ich bin aufgeregt und begeistert. Die Schriftsteller sind Agnés Laube und Michael Widrig. Sie ist Grafikdesignerin, Dozentin und Autorin, Er ist Architekt und Dozent.
Das Buch öffnet mit dem Vorwort:
"Bei der Beschriftung von Gebäuden treffen mit Architektur und Grafik zwei Gestaltungsdisziplinen aufeinander. Der Begriff Archigrafie bringt der Verhältnis auf den Punkt. Die Grafik als eine sekundäre Zeichenschicht soll Ihren Träger – die Architektur – immer miteinbeziehen.
Archigrafien gelingen dann, wenn sie die Aussage von Gebäuden unterstützen, ihre Identitäten stärken, oder sie bewusst und aus guten Gründen kontrastieren."
Gefolgt von einer geschichtlichen Abhandlung von Typografie und Architektur im 20. Jahrhundert und einer diferinzierten Betrachtung von Werbung/Reklame und Wegeführung/Signaletik.
Der Hauptteil stellt 28 Projekte mit einer kurzen Beschreibung und ein paar Bildern vor.
Überrascht hat mich der Anhang, der umfangreich und mit vielen Beispielen zu Beschriftungstechniken, Materialbeschreibungen und den Planungsphasen das Buch abrundet.